Translate

08.06.2016

Wildes Leben im Krüger Nationalpark



Während ich bei meiner großen Afrikadurchquerung Südafrika nur kurz besucht hatte, will ich in jetzt mehr von diesem schönen Land sehen. Damals erschien mir Südafrika als zu "zivilisiert", ich wollte meiner Auffassung nach noch "unberührtere" Länder sehen.
Natürlich hatte ich auch vom Krüger Nationalpark gelesen, dieser erschien mir mit Zäunen, vielen Touristen und Straßen aber mehr als ein großer Zoo.
Während mein Hauptziel in diesem Jahr eine Wanderung durch die spektakulären Drakensberge ist, will ich aber zunächst eine Woche im Krüger Nationalpark verbringen. Dazu will ich die ersten drei Tage mit einem Mietwagen das Gebiet erkunden und mich dann einer von Rangern geführten Wanderung anschließen, die hautnahe Kontakte mit dem Großwild des Parks verspricht...
Das meine früheren Vorurteile gegen den Krüger Nationalpark keineswegs der Realität entsprechen, sagen schon ein paar Zahlen und schließlich war ich dann von meinem Besuch auch komplett begeistert!
Mit 19.485 Quadratkilometern ist der Nationalpark fast so groß wie Hessen, und weist annähernd die doppelte Fläche auf, wie der berühmte Yellowstone Nationalpark in den USA. Dabei vergrößert sich die tatsächlich geschützte Fläche sogar noch ganz erheblich durch einen Ring von privaten Reservaten, die den Park umgeben. Krüger grenzt auf 400 Kilometer an Mosambik an. Leider ist der dortige Limpopo Nationalpark noch sehr stark von der Wilderei betroffen, so dass die Idee eines grenzübergreifenden Riesenreservats noch nicht wirklich greift.
Aufgrund der großen Ausdehnung des Nationalparks erstreckt er sich über 16 verschiedene Lebensräume, von den trockenen Lebombo Bergen im Süden, über die weiten Flusstäler von beispielsweise Sabie und Olifant, zu weiten Grasflächen und den Park dominierenden Buschsavannen. 
Aus dieser Vielfalt der Lebensräume resultiert, dass kein anderer afrikanischer Nationalpark eine so hohe Zahl an Säugetierarten aufweist. Obwohl vor allem Nashörner und Elefanten gewildert werden, gibt es noch immer tausende Individuen dieser majestätischen Tiere, ganz zu schweigen von Büffeln, Löwen und Leoparden...
Während eine Fotosafari in vielen afrikanischen Nationalparks entweder sehr teuer oder mit den Begleitumständen des Massentourismus verbunden ist, kann man Krüger sehr günstig auf eigene Faust mit einem Mietwagen erkunden. Der Park verfügt über ein gutes Straßen- und Pistennetz, weshalb hierzu kein Geländewagen erforderlich ist. Mit einem Nationalparkpass, der auch für andere südafrikanische Schutzgebiete gilt, kann man sich den täglichen Eintritt ersparen. Und schließlich kann man im Krüger Nationalpark auch günstig zelten, wobei es durchaus auch 5- Sterne Unterkünfte gibt...
Nachdem ich meinen kleinen, süßen Fiat 500, der mich lediglich 11 Euro am Tag kostet, übernommen habe, stürze ich mich in den 5-spurigen Linksverkehr von Johannesburg. Eine Herausforderung, die mit voller Konzentration gemeistert sein will...
Nach einiger Zeit wird der Verkehr dünner, und das Fahren gemütlich. Heute werde ich mein Ziel, den Krüger Nationalpark nicht mehr erreichen, daher halte ich Ausschau nach einer Unterkunft. Ein Schild an der Straße weist auf eine solche hin, leider stehe ich aber vor einem verschlossenen Tor. Glücklicherweise dauert es nicht lange, bis Brian erscheint, der einen Schlüssel hat und mich bis zu einem ca. 500 Meter entfernten Anwesen begleitet. Der Besitzer André teilt mir mit, dass seine Touristenlodge Indabushe gerade renoviert wird, und eigentlich noch nicht bezugsfertig ist. Ich biete an, mein Zelt aufzuschlagen, doch im Nu, wird ein Zimmer bezugsfertig gemacht, und es bleibt mir freigestellt, als der erste Gast zu zahlen, was ich für angemessen halte!
Später sitzen wir zu dritt im Garten beim Brai, dem Grillen, dem die Südafrikaner mit Leidenschaft nachgehen. 
Ein toller Auftakt zu meiner Südafrikareise!



                                                              Indabushe


                            Beim Frühstück


                       André und Brian

Bereits gegen 9 Uhr am nächsten Morgen erreiche ich den im Süden des Krüger Nationalparks gelegenen Malelane Eingang.
Da ich übers Internet meine für ein Jahr gültige Eintrittskarte, die Wildcard, gebucht hatte, bringe ich die Formalitäten rasch hinter mich und kann in den Park einfahren.



                                   Malelane Gate

Es dauert nicht lange, bis ich drei mal hintereinander Nashörner an der Straße sehe. Während fast überall in Afrika die Rhinos extrem selten sind, leben im Krüger Nationalpark noch ca. 10.000 Nashörner, die Mehrheit davon stellen die größeren Weißen Nashörner dar, es gibt aber auch Spitzmaulnashörner. Allerdings findet seit wenigen Jahren ein unglaublicher Wildereikrieg gegen die Tiere statt. Während 2007 lediglich 13 Nashörner illegal erlegt wurden, waren es 2013 bereits über 1000! Vor allem die Mitteilung eines angeblichen vietnamesischen Regierungsvertreters, dass ihn Nashornpulver vom Krebs geheilt hätte, heizte die Nachfrage unheimlich an, so dass heute Nashorn mehr als doppelt so teuer als Gold ist...
Südafrika unternimmt große Anstrengungen um der Wilderei Herr zu werden, aber das ist in einem so riesigen Gebiet wie dem Krüger Nationalpark, gar nicht so einfach...


                                      Weißes Nashorn

Am Renaster Wasserloch beobachte ich eine ganze Weile lang eine Herde von etwa 30 Elefanten, die dort baden und trinken.
Südafrika wird von einer großen Dürre heimgesucht. Jetzt, am Ende der Regenzeit müsste eigentlich der Busch saftig grün sein und Wasser überall vorhanden. Aber da es bisher kaum geregnet hat, sind die meisten Wasserlöcher ausgetrocknet.








                         Badespass am Wasserloch





                       Wer hat hier das Sagen?

Der Süden des Krüger Nationalparks ist besonders wildreich, und auch durch die einzelnen Gipfel der Lebombo Berge landschaftlich recht ansprechend.




                         Im Süden des Krüger Nationalparks

Zwar sind auch einige andere Touristen unterwegs, aber ich habe nie das Gefühl, der Parks sei überfüllt. Oft rolle ich mit lediglich 30 Stundenkilometern einsam über die Straße, stets nach Tieren Ausschau haltend.
Am häufigsten sieht man hier Impalas, eine hübsche Antilopenart, die das Buschland liebt.



                                       Impalas

Neben den vielen Säugetieren, sehe ich aber auch etliche Vögel, wie kleine Papageien in einem großen Baum, und Zimtroller, die zu den Racken gehören.




                               Zimtroller


                                         Zebrafohlen

Im Schatten eines Baumes hat sich eine interessante Gesellschaft aus Pavianen, Impalas und einem Großen Kudu eingefunden.















     


Paviane und Kudu

Meine besonderen afrikanischen Lieblinge waren schon immer die Paviane. Während beispielsweise Löwen stundenlang unbeweglich im Schatten liegen können, ist bei einer Pavianhorde immer etwas los. 









                                    Pavianfamilie



Häufig entdecke ich "neue" Tiere.




















                                     Wasserbock

Zweimal sehe ich einige Autos am Straßenrand stehen, als ich nachfrage, was es zu sehen gibt, werde ich auf einige dösende Löwen hingewiesen.


                                                 Löwensiesta

Nicht nur die "Big Five" sind in Krüger reichlich vertreten und sorgen immer wieder für aufregende Momente, auch so markante Vögel wie der Südliche Hornrabe, sind echte Hingucker. Ich beobachte den etwa metergroßen, stets am Boden jagenden Vogel dabei, wie er einen Frosch gefangen hat.




              Der Südliche Hornrabe hat einen Frosch gefangen


                                        Warzenschwein

In der Regel darf man hier nicht das Auto verlassen, es gibt aber auch einige Orte, zum Beispiel Aussichtspunkte oder Brücken, wo das ausdrücklich erlaubt ist.
An einer Aussicht über dem Timbavati Fluss treffe ich ein älteres, südafrikanisches Paar, dass mich zunächst vor dem Leoparden warnt, der hier wohl regelmäßig vorbei kommt. Anschließend beklagen sie sich bitter über die Politik der Nationalparkverwaltung, die viele der künstlichen Wasserlöcher im Park nicht mehr unterhält, vor allem um die Übergrasung in der Nähe dieser Wassserstellen zu vermeiden. Sie sind der Meinung, dass dadurch viele Tiere die jetzige Dürre nicht überleben werden.
Erst kurz vor Sonnenuntergang erreiche ich das Tamboti Camp, wo ich die nächsten beiden Nächte verbringen möchte. Da die Touristenlager von Zäunen umgeben sind, deren Tore bei Einbruch der Dunkelheit geschlossen werden, sollte man sich hier nicht verspäten...
Man schläft hier nicht im eigenen Zelt, sondern, in bungalowähnlichen, großen Safarizelten. Die Lage am Timbavati ist toll, es sind nur wenige andere Leute da und auch die Sanitäranlagen sind in gutem Zustand.


                              Tamboti Camp

Mich stört lediglich der Zaun, der nur einen kleinen Spaziergang zum Sonnenuntergang im Lager erlaubt.

       Die Geier haben sich vor Einbruch der Nacht versammelt

Bereits um 4.30 stehe ich auf, so dass ich um 5 Uhr, als das Tor geöffnet wird, das Camp verlassen kann. Ich bin noch nicht lange unterwegs, als mir an der Straße ein Rudel von 18 Afrikanischen Wildhunden begegnet. Diese wohl effezientesten Beutegreifer Afrikas sind sehr selten und benötigen riesige Areale zum Jagen. Selbst hier, in dem großen, wildreichen Krügernationalpark leben wohl nur 150 Individuen der Rudeljäger.


                                        Afrikanische Wildhunde

Der frühe Morgen und der späte Abend sind die besten Zeiten für Wildbeobachtung und Fotografie in Afrika. Schabrackenschakale sind zwar recht häufig, werden über Tag aber doch eher selten gesehen.

                                 Schabrackenschakal

Ein Zebra frisst an der Straße die Blätter von einem Baum, während ein Madenhacker seine Ohren nach Insekten inspiziert.



                   Zebra mit Madenhacker im Morgenlicht

Neben den häufigen Impalas sehe ich auch oft Große Kudus, die für mich wohl schönsten Antilopen Afrikas.

                 





                                    Große Kudus

Heute schlage ich einen weiten Bogen nach Süden ein, über Thsokwane und Lower Sabie.









































              Die Warzenschweine wühlen oft am Rand der Straße



                                                     Leopardenschildkröte



                                                         Perlhühner



                                      Wasserbock

Die Straße führt über eine Bergkette, die Aussichten in die Weiten der ausgetrockneten Savanne bietet.


            So sollte es am Ende der Regenzeit nicht aussehen...

Während ich durch die Berge fahre, sehe ich am Rand der Straße kleine Antilopen, deren Lebensraum das felsige Gelände ist: Klippspringer!


                                     Klippspringer

Zurück in den heißen Ebenen stoße ich auf zwei Nashörner, die hier unmittelbar neben der Straße unbeweglich vor sich hin dösen.


















           Träumen die Rhinos von einer Zukunft ohne Verfolgung?

Das es die Tiere im Krüger Nationalpark zur Zeit wegen der Dürre schwer haben, wird mir bewusst, als ich einen Flusspferdkadaver weitab vom Wasser entdecke. Wahrscheinlich war sein Gewässer ausgetrocknet, und es hatte die lange Wanderung zu einem Fluss der noch Wasser führt, nicht überstanden. Die Mahlzeit der Geier ist gleichzeitig eindrucksvoll und schauerlich...








                        






                                         Die Geier fressen am toten Hippo

Der Sabie Fluss ist einer der besten Plätze zur Wildbeobachtung im Krüger Nationalpark. Leider gibt es jetzt um die Mittagszeit nur wenig Aktivität. Immerhin sehe ich ein weiteres Wildhundrudel und einige andere interessante Tiere. Den Leoparden, der angeblich neben der Straße ruhen soll, kann ich aber nicht ausmachen.
Dafür sehe ich aber einen anderen Leoparden, als ich einen Abstecher von der Straße nach Satara unternehme. Selbst die unbefestigten Pisten im Krügerpark sind so gut, dass sie mit einem PKW ohne Allrad befahren werden können. An einem trockenen Bachbett stehen einige Autos. Als ich frage, was es zu sehen gibt, werde ich auf einen Leoparden hingewiesen, der in der Astgabel eines mächtigen Baumes ruht!



                          Der Leopard hält ein Nickerchen

Es gibt zwar nur wenige Baobabs im Krüger Nationalpark, aber der den ich hier ansteuere, ist wirklich eindrucksvoll.

                                    Mächtiger Baobab



Geschwister?

      

                            Die Elefanten halten die Landschaft offen     

An der Sweni Bird Hide, die von einer hohen Klippe Ausblicke auf ein Wasserloch gewährt, darf man sogar offiziell das Auto verlassen. Bis auf einige Giraffen, die zum Wasserloch ziehen, ist wenig zu sehen, dafür fasziniert mich die weite Landschaft im milden Nachmittagslicht umso mehr.

                 
Ausblick von der Sweni Bird Hide


Während ich zur Sonup Pan fahre, sehe ich bereits eine Zebraherde, die in die Richtung des Wasserlochs zieht. Dieses Windrand wurde noch nicht abgestellt, und ist daher sicher ein Magnet für viele Wildtiere in der weiteren Umgebung. Jetzt am späten Nachmittag, bin ich der einzige Besucher, der aus seinem Auto heraus das Geschehen an der Wasserstelle beobachtet.
Und es dauert tatsächlich nicht lange, bis die 12-köpfige Zebraherde, nachdem sie misstrauisch geprüft hat, ob die Luft rein ist, zum Wasser zieht.














































Zebras an der Sonup Pan

In einem Baum etwas abseits sitzt ein Schreiseeadler. Dieser Charaktervogel der afrikanischen Gewässer, wirkt hier an dieser etwas kümmerlichen "Pfütze" leicht deplatziert...

Schreiseeadler


Es scheint, als ob, dicke Wolkenberge Regen bringen könnten, doch zumindest hier bleibt alles trocken.






             Wann sind die trockenen Wasserlöcher wieder gefüllt?

Mittlerweile ist es schon recht spät, als ich an der Straße nach Orpen im dichten Buschwerk einen Leoparden beobachte, der offenbar bereits jetzt seinen Beutezug begonnen hat.


                                  Der Leopard streift durch den Busch

Während die Impalas in der Regel in kleinen Familiengruppen umherziehen, beobachte ich vor dem Abzweig nach Tamboti eine Herde von 50 dieser grazilen Antilopen.


                                    Impala im Abendlicht

Ich muss mich ein wenig beeilen, schaffe es dann aber noch, bevor das Tor geschlossen wird, zurück ins Camp zu gelangen.

Als ich am nächsten Morgen Elefanten im Sonnenaufgang sehe, ist es leider noch zu dunkel für gute Bilder. An der Stelle, wo ich gestern Abend das große Rudel gesehen hatte, beobachte ich nun zwei Impalaböcke die ihre Rangordnung miteinander ausfechten.



                                      Kämpfende Impalas

Ein Stück weiter treffe ich drei Hyänen am Straßenrand. Eine von ihnen legt sich sogar mitten auf den Asphalt!








              Es muss sich wohl gut auf der Straße liegen...

Mit dumpfem Grunzen überquert eine große Büffelherde die Straßen. Auch die kleinen, braunen Kälber halten schon Schritt.





                Die jungen Büffel suchen Schutz in der Herde

Auf dem Weg weiter nach Norden von Satara nach Olifants, gelange ich durch weite, offene, staubtrockene Ebenen, ein typischer Lebensraum für große Laufvögel wie Strauße und Riesentrappen. Einmal sehe ich eine lange Schlange, wie sie sich rasch über die Straße schlängelt.



                                       Frankolin


Strauß





















                       Eine lange Schlange überquert die Straße


                                    Riesentrappe

Aber auch in dieser sehr trockenen Landschaft gibt es erstaunlicherweise noch nicht ausgetrocknete Wasserstellen.



                                                              Am Wasserloch

Der Olifants River ist ein großer Fluss, der seinen Ursprung in Mosambik hat. Zwar ragen zur Zeit viele trockene Flächen aus dem Flussbett, aber man kann sich vorstellen, wie es in einer ergiebigen Regenzeit aussieht...




                                   Olifants River

Auch hier gibt es Aussichtspunkte an denen man den Wagen verlassen darf.


                  Aussichtspunkt über dem Olifants River

Normalerweise würden Nilpferde tagsüber immer im tiefen Wasser liegen. Das man hier auch während der heißen Mittagszeit die Dickhäuter mit ihrer empfindlichen Haut außerhalb des schützenden Nass entdecken kann, zeigt, wie weit auch dieser mächtige Fluss ausgetrocknet ist.


Zu wenig Wasser


Den Letaba River sollte ich noch gründlicher kennen lernen, zunächst möchte ich aber hier die Matambeni Hide aufsuchen, ein Versteck auf dem hohen Ufer des Flusses. 
Dazu muss ich etwa sechs Kilometer auf Pisten abseits der befestigten Straßen fahren, was bei dem guten Zustand der Erdwege im Krüger Nationalpark aber kein Problem darstellt. Im Galeriewald entdecke ich eine schöne Antilope, die ich bisher nur sehr selten gesehen habe: Ein Nyala!

                                      Nyala

Der Zugang zu dem Versteck ist interessant: Zunächst muss man durch ein Tor gehen und läuft dann ein ganzes Stück entlang von Holzpallisaden, bis man sich schließlich auf den Bänken der geräumigen, reetgedeckten Hütte niederlassen kann.
Eine ganze Weile sitze ich dort alleine, und kann die Umgebung auf mich wirken lassen. Zum Fotografieren ist das gegenüberliegende Ufer, wo Hippos und Impalas grasen, allerdings zu weit entfernt. Daher konzentriere ich mein Augenmerk auf den Nahbereich, wo bunte Spinte, und kobaltfarbene Eisvögel ihre Ansitzwarten eingenommen haben.

                               farbenprächtiger Spint und Bachstelze




                                     Kobalteisvogel

Nachdem ich den Letaba verlassen habe, fahre ich lange Zeit durch dürren Busch, der von der Baumart Mopane dominiert wird. Auf dem rötlich, kiesigen Untergrund, wächst kaum Gras. Dennoch treffe ich auch hier auf Elefanten und in einer grasigen Pfanne stehen einige Leierantilopen oder Sassaby, die ich hier zum ersten und einzigen Mal im Krüger Nationalpark sehe. Es gibt keinen Nationalpark in Afrika der über eine größere Vielfalt an Antilopenarten verfügt,
Leider sind manche der Antilopen hier sehr selten geworden, zu denen auch die schönen Pferde- und Rappenantilopen gehören.
Man denkt, dass dieses an der Überweidung des Parks liegt, da diese Arten an höheres Gras angepasst sind, was es kaum noch gibt.
Die Überweidung vor allem um die Wasserlöcher zu reduzieren, ist auch ein Grund dafür, dass viele der Bohrlöcher still gelegt wurden.


                                   Seltene Leierantilopen

Nachdem ich mein Zelt in dem einfachen Tzendze Camp aufgeschlagen habe, unternehme ich noch eine Fahrt in den Abend hinein, bevor das Tor schließt...


                         Ein toller Abend!

Am nächsten Tag startet die viertägige von Rangern begleitete Wanderung, die ich gebucht hatte, vom nahegelegenen Mopani Camp. Allerdings beginnt die Tour erst gegen Mittag, so dass mir der Morgen bleibt, um die Gegend noch einmal mit dem Auto zu erkunden.
Bereits vor Sonnenaufgang bin ich wieder unterwegs. Unmittelbar an der Straße fließt ein kleiner, tief eingeschnittener Bach, dessen Rand an manchen Stellen gute Beobachtungsmöglichkeiten bietet.
Ein bizarr aussehender Hammerkopf lauert auf kleine Fische.





                                       Hammerkopf

Nach einiger Zeit dort, fahre ich weiter nach Norden zum Shingwedzi, wo abseits der Straße der Red Rock Lookout hoch über einem Wasserloch in felsiger Landschaft liegt. Da noch kein anderer Besucher unterwegs zu sein scheint, nutze ich die Gelegenheit, um das Auto zu verlassen und eine ganze Zeit im Schutz der Felsen darauf zu warten, was sich am Wasserloch tut.

         


















                                             Red Rock Lookout

Nach kurzer Zeit zieht ein einsamer Elefant direkt unterhalb von mir vorbei.


















































Auf den Felsen sehe ich einen südafrikanischen Schwarzstorch, der gegen den mächtigen Marabu, den ich ebenfalls in der Nähe beobachte, zwergenhaft wirkt.



                                                     Schwarzstorch und Marabu





























Kreisender Schwarzstorch

Der felsige Aussichtspunkt ermöglicht auch gute Beobachtungsmöglichkeiten für Greifvögel, die sich in den Himmel schrauben.











Nachdem ich hier eine Stunde verbracht habe, trete ich die Rückfahrt an. Während der Bach am frühen Morgen noch im Schatten lag, wird er jetzt von der Sonne beschienen, wovon ich mir gute Fotomöglichkeiten erhoffe. Und tatsächlich, ich bin noch nicht lange dort, als eine 9-köpfige Büffelherde eintrifft, die in dem tiefen Wasserloch trinkt und badet.
















                                                      Büffel am Wasserloch

Aber nicht nur die Büffel interessiert das Wasser: Ein Warzenschwein nimmt am Rand sein Bad, und eine Elefantenkuh mit ihrem Jungen zieht vorbei. Daneben sieht man Vögel wie Graufischer und Hammerkopf, die auf Fischbeute hoffen.
Ein großer Waran untersucht mit züngelnder Zunge, ob sich etwas Essbares in den Dunghaufen befindet.














Waran

Während die Büffel noch da sind, scheint sich eine Giraffe nicht ans Wasser zu trauen. Gut getarnt wartet sie in dem dichten Akazienwald am Ufer.


                                        Gut getarnte Giraffe

Als die Mittagszeit heranrückt, fahre ich nach Mopani, wo die nächsten Abenteuer auf mich warten! Den Krüger Nationalpark mit dem Auto zu erkunden war toll, aber hier zu Fuß unterwegs zu sein,  ist natürlich ein Erlebnis auf das ich mich besonders freue.
Na ja, und dann will ich ja auch noch eine etwa 2-wöchige Wanderung durch die Drakensberge unternehmen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen